Wir wollen eine schöne Zeit auf dem Wasser verbringen, sportlich aber mit Genuss, mit Familie, Freunden oder zu zweit – Fahrtensegeln ist der dafür verwendete Begriff. Das (vorübergehende) Leben an Bord, in der Marina oder in einer ruhigen Bucht vor Anker. Und natürlich wollen wir segeln, uns über das Wasser bewegen und verschiedene Orte anlaufen.
Welchen Segelbootstyp wähle ich?
Diese oft gestellte Frage ist einerseits schnell beantwortet: Das richtet sich nach dem Zweck deiner Reise. Doch zusätzlich beeinflussen diese Entscheidung persönlichen Vorlieben, äußere Umstände und natürlich auch das Budget der Reise. 😉
Es gibt eine Tendenz, für Badeurlaub besonders mit Familien und Kindern den Katamaran zu bevorzugen. Im Gegenzug wählen sportlich orientierte Crews eher eine Einrumpf-Segelyacht, besonders wenn auch bei Starkwind und Seegang gesegelt wird.
Vergleich Einrumpf-Segelyacht und Katamaran?
Eine Kurzformel für die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Bootstypen lautet:
- Der Katamaran (ein Mehrrumpfboot) bietet mehr Platz mit seinen zwei Rümpfen und dem Decksalon.
- Die Einrumpf-Segelyacht (oder Mono von englisch Monohull = Einrumpf) kostet bedeutend weniger, beim Charter und in der Marina.
Die Bauweise mit einem oder zwei Rümpfen ergibt zwei grundlegend verschiede Verhaltensweisen der Boote, die in der Törnplanung und in der Handhabung des Segelbootes unbedingt zu berücksichtigen sind:
- Eine Einrumpf-Segelyacht ist gewichtsstabil, das Boot hat als Gegengewicht zu Mast und Segel einen langen schweren Kiel unter Wasser.
Das Boot neigt sich je nach Wind und Welle zur Seite, es krängt und schlingert. Für viele ergibt erst diese Bewegung ein richtiges Segelvergnügen, sie kann aber auch zu Seekrankheit führen. Gewichtsstabil bedeutet aber auch, dass sich die Yacht jederzeit wieder von selbst aufrichtet wie ein Stehaufmännchen. - Ein Katamaran ist formstabil, das Boot ist sehr breit und hat nur wenig Fläche und Gewicht unter Wasser.
Auch bei Wind und Welle bleibt das Boot waagrecht und krängt nicht, schlingert aber trotzdem. Allerdings gibt der Katamaran keine spürbaren Signale, wann das Ende der stabilen Lage erreicht ist und könnte bei einem Zuviel an Wind und Welle und vor allem Segelfläche umzukippen ohne sich wieder aufzurichten.
Weiters beachtenswert: Bei einem Anlegemanövern in einer engen Marina reagiert der Katamaran sehr viel empfindlicher auf Seitenwind als eine Segelyacht mit langem und schwerem Kiel. Beim Ankern in Buchten hingegen ist der geringe Tiefgang des Katamaran ein Vorteil gegenüber dem Mono und ermöglicht viele weitere Ankerplätze.
Diese Aufzählungen und Vergleiche ließen sich noch lange fortsetzen, führen aber immer zum mehr oder weniger gleichen Ergebnis: Es ist – von einigen extremen Aufgaben abgesehen – vor allem eine persönliche Vorliebe.