Immer wieder bekommen ich die Frage zu hören: „Ich gehe segeln, was nehme ich mit?“ Dabei ist die Antwort so vielfältig wie es Segeltörns nur sein können. Zusätzlich hat noch jeder recht unterschiedliche persönlichen Anforderungen und Vorlieben. Dennoch gibt es einige Eckpunkte die ich dir hier vorstellen werde. Dabei erzähle ich einfach, was bei mir und meinen Segelpartnern in Verwendung ist. Diese Ausrüstung ist unzählige Male in der Praxis erprobt und hat auch in verschiedensten Situationen immer gute Dienste geleistet.
- Basic Ausrüstung für den Segelurlaub
- Platzangebot: Stauraum und Reisetasche
- Wohlfühlen: Segelbekleidung & Körperpflege
- Wichtig: Dokumente & Finanzen
- Leben an Bord
- Spaß & Unterhaltung
- Action & Badespaß
- Kamaeras & Technik
- Bewährt: Bücher & Spiele
- Die Crew: aktiv sportlich segeln
- Rettungsweste & mehr
- Wenn es kalt wird
- Ausrüstung für den Skipper
- Sicherheit an Bord
- Die Navigation
- Gut organisiert
- Für das Segelboot
- Ihr seid ein Team
- Packlisten Download
- Unsere Ausrüstungs-Tipps
Hinweis: Die Links zu Amazon ⇗ zeigen jeweils eine kurze Vorschau auf den empfohlenen Ausrüstungs-Gegenstand, ermöglichten dir einen detaillierteren Blick in die Produktbeschreibung und füttert bei Kauf einen (sehr) kleinen Provisionsbeitrag in unserer Kaffeekasse. Danke für dein Verständnis. 🙂
Basic Ausrüstung für den Segelurlaub
Bei den Basics findest du fast alles, was du für einen sommerlichen Segelurlaub einpacken solltest. Freilich braucht nicht jeder alles davon. Wirst du sportlich segeln, findet dein Segeltörn in der kälteren Jahreszeit statt oder bist du der Skipper, so findest du weiter unten zusätzliche Tipps und Checklisten für diese speziellen Anforderungen. Doch zuerst zu den allgemeinen Grundregeln:
Platzangebot: Stauraum & Reisetasche
Das Wichtigste gleich vorweg: Der Stauraum an Bord ist begrenzt und immer kleiner als gedacht. 😉 Daher sind Koffer völlig fehl am Platz, sie können auf einem Segelboot nicht verstaut werden und sind ganz fürchterlich im Weg. Also bitte nimm für dein Gepäck eine Reisetasche ⇗, einen Rucksack ⇗ oder einen Seesack ⇗. Die kannst du alle flach und platzsparend wegräumen und zur Not auch als Kopfpolster verwenden. 😀
Wähle deine Ausrüstung sorgfältig und gewissenhaft, damit du alles Wichtige dabei hast, den spärlichen Stauraum aber nur mit wirklich notwendigen und hilfreichen Ausrüstungsgegenständen belegst. Frage dich beim Einpacken immer wieder: „Muss das mit?“ Ich beschreibe im folgenden Text und in den Checklisten verschieden Anforderungen, sie enthalten sowohl must-haves als auch optionale Punkte.
Wohlfühlen: Segelbekleidung & Körperpflege
Es ist wichtig für jeden an Bord, trocken und warm zu bleiben. Deine Ausrüstung beim Segeln richtet sich in erster Linie nach den zu erwartenden Wetterverhältnissen. Ein Sommer im Mittelmeer sieht ja doch ein wenig ander aus, als ein Frühling auf dem westeuropäischen Atlantik. Erkundige dich rechtzeitig vor Beginn deines Segeltörns über die Gegebenheiten in deinem Segelrevier.
Und denke beim Zusammenstellen deiner Segelbekleidung an das Zwiebelschalenprinzip: mehrere Kleidungsschichten unterschiedlicher Dicke und Eigenschaften übereinander. So kannst du dich mit relativ wenigen Kleidungsstücken rasch an unterschiedliche Witterungsverhältnisse anpassen. Die oberste Schicht, Windjacke ⇗ oder Ölzeug ⇗ mit Hose ⇗, sollte winddicht und wasserdicht sein. Segelhandschuhe ⇗ oder Fahrradhandschuhe schützen deine Hände vor Abschürfungen an den zahlreichen Leinen an Bord.
Die Schuhe ⇗ an Bord müssen in erster Linie guten Halt geben und rutschfest sein. Außerdem schützen sie die Zehen vor einem Zusammenstoß mit den vielen kleinen und großen Dingen an Deck und im inneren des Schiffes. Auch sie sollten dem Wetter angepasst mal luftig und leicht sein, mal wieder warm und wasserdicht. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du bequeme Schuhe mit einer hellen abriebfesten Sohle hast, damit du an Bord keine Streifen hinterlässt.
Zum Wohlfühlen gehören selbstverständlich auch Hygiene, Körperpflege und Gesundheit. Die meisten Sachen hast du bereits im Badezimmer: Zahnbürste, Duschgel, Shampoo. Am besten ohne biologisch abbaubar und unbedingt ohne Mikroplastik. Über deine persönlichen Medikamente und eine kleine Reiseapotheke sprichst du am besten mit deinem Arzt, lass dich von ihm beraten!
Besonders wichtig ist am Meer der Sonnenschutz. Auch bei bewölktem Himmel darfst du die UV-Strahlung nicht unterschätzen! Also auch Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor (ohne Öl, Rutschgefahr), Lippenbalsam, After-Sun-Lotion sowie Sonnenbrille ⇗, eine Schildkappe ⇗ oder Mütze einpacken. Und denke auch hier immer an Wind und Wetter: Sichere Brille und Kopfbedeckungen mit einem Sicherungsband ⇗ an deiner Kleidung. Damit du dich auch am Abend uneingeschränkt wohlfühlst, denke an Insektenschutz: Nimm ein Mückenschutzmittel und etwas gegen Mückenstiche mit. Meine erste Wahl fällt dabei auf verdünntes Teebaumöl, sowohl präventiv als auch für den juckenden Stich. Das funktioniert bei mir wunderbar zu Hause, an den Küsten Europas und auch in Südostasien.
Wichtig: Dokumente & Finanzen
Wie auf allen Reisen auch denke beim Segeln an alle nötigen Ausweise, Reisepass und Visum, Führerschein (für Landausflüge) oder Bootsführerschein (falls vorhanden). Dazu kommen eventuell Flugtickets, Fahrkarten für die Bahn, Reservierungen für Fähre, Airport-Transfer oder Hotel. Weiters Unterlagen wie zum Beispiel über Kranken- und Reise-Versicherungen.
Zusätzlich zu den gängigen digitalen Zahlungsmitteln wie EC-Karte und Kreditkarte nimm unbedingt auch ausreichend Bargeld in Euro und (falls nötig) in der jeweiligen Landeswährung mit. Unbedingt auch in kleinen Scheinen. Nicht jeder kann oder will Kartenzahlung akzeptieren. Besonders mit dem Segelboot kommst du an abgelege Plätze, wo du nur mit Bargeld bezahlen kannst und weit und breit keinen Geldautomat findest. 😉
Leben an Bord
Schon ein paar kleine Dinge können dir das Leben an Bord erleichtern. Diese Gegenstände sind zum Beispiel: ein scharfes Taschenmesser ⇗, Wäscheklammern aus Holz, Nähzeug ⇗, ein Drybag ⇗ für Dokumente und Kamera, eine Stirnlampe ⇗ für dunkle Nächte. Oder Ohrenstöpsel ⇗ zum Abschalten, Entspannen und für ruhigen Schlaf in lauten Nächten. 😉 Auch dein Lieblingspolster oder eine Kuscheldecke finden sicher noch einen Platz in deiner Koje. Mancher nimmt stattdessen lieber seinen Schlafsack ⇗ mit. Frage deinen Skipper im Vorfeld, ob Handtücher ⇗ und Bettwäsche an Bord vorhanden sind.
Pack dir eine persönliche wiederverwendbare Trinkflasche ⇗. So kannst du dein Trinkwasser aus einem größeren Kanister nachfüllen und sparst viel Plastikmüll aus kleinen Wasserflaschen ein. Nimm auch einen Stoffbeutel für die Einkäufe im nächsten Hafen mit, das spart Einwegtüten und Müll.
Spaß & Unterhaltung
Auf einem Segelboot gibt es viele Möglichkeiten, deinen Segelurlaub in vollen Zügen zu genießen. Sowohl unterwegs als auch am Ankerplatz, überwiegend jedenfalls am Wasser. Hin und wieder wirst du vielleicht aber auch eine willkommene Abwechslung suchen, falls ein langer Schlag bei wenig Wind am offenen Meer etwas zu eintönig wird oder falls der einsame Ankerplatz beinahe zu idyllisch ist. 😉
Action & Badespaß
Sehr naheliegend ist natürlich alles, was mit Schwimmen, Planschen und Wassersport zu tun hat: vom aufblasbaren Einhorn ⇗ bis zu Taucherbrille mit Schnorchel ⇗ und Flossen ⇗, mit Surfershirt ⇗ als Sonnenschutz oder mit einem warmhaltenden Neoprenanzug ⇗ – je nach Wetter und Jahreszeit.
Wer Schwimmausflüge mit anschließendem Landgang plant, wird einen Drybag ⇗ und Badeschuhe ⇗ zu schätzen wissen. Einerseits für Kamera, Geld und trockene Kleidung und andererseits für – oder vielmehr gegen scharfkantige Felsen am Ufer. Viel Spaß im Wasser hast du sicher mit deinen Freunden und mit einem einfachen, kleinen Ball zum Werfen. 😀 Und danach ins große Badehandtuch ⇗ einwickeln.
Auch an Land gibt’s Action. Das können Erkundungstouren zu Fuß rund um den Hafen oder die Ankerbucht sein. In größeren Orten kannst du dir hingegen auch ein Fahrrad oder Moped mieten und weitere Landausflüge unternehmen. Auf jeden Fall wirst du dabei bequeme Schuhe ⇗ und einen kleinen Rucksack ⇗ sehr zu schätzen wissen. Kopfbedeckung und Trinkwasser nicht vergessen!
Kamaeras & Technik
Eine Reise mit dem Segelboot ist ein Abenteuer mitten in atemberaubender Natur – Kameras sind daher beinahe unverzichtbar. Egal ob mit dem Handy ⇗, mit einer Action-Cam ⇗ oder mit der Spiegelreflexkamera ⇗. Du machst die Fotos und wählst nach deinen Wünschen und Möglichkeiten das passende Werkzeug dafür. Nimm nur unbedingt genug Speicherkarten ⇗ und Reserveakkus mit. Für das Handy empfehle ich eine wasserdichte Hülle ⇗ wegen Wasserspritzer, Regen, Dinifahrt oder einfach zum an Land Schwimmen.
Auch Musik ist ein nahezu selbstverständlicher Begleiter auf vielen unterschiedlichen Geräten. Du könntest dir schon vorher ein paar Playlists für verschiedene Stimmungen anlegen wie zum Beispiel „sommerlich ruhiges Meer bei strahlendem Sonnenschein“, „Action mit kräftigem Wind und hoher Welle“ oder „verträumter Ankerplatz bei Vollmond“. In die meisten Charter-Segelboote ist ein Autoradio eingebaut, die über CD, AUX oder USB Eingänge bzw. Anschlüsse verfügen, manchmal auch Bluetooth. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, bereitest du auch ein paar Musik-CDs (keine DVDs!), ein Kabel mit 3,5 mm Klinkenstecker für dein Handy und einen USB-Stick vor. Sprich aber auch mit deinen Mitseglern über die Songs, denn nicht jede Musik gefällt allen. Außerdem seid ihr mit dem Segelboot meist nicht allein im Hafen oder in der Bucht, nimm auch auf Crews anderer Boote und auf die Bewohner der Gegend Rücksicht! Ein ein guter Kopfhörer ⇗ lässt dir hingegen die Wahl der Musik und Lautstärke frei und hilft dir obendrein so richtig abzuschalten und zu genießen.
Ebooks und Hörbücher sind praktische und überaus vielseitige Begleiter auf jeder Reise. Beim Lesen wirst du einen Ebook-Reader ⇗ besonders schätzen lernen, weil die extremen Lichtsituationen mit sehr viel Sonne am Meer die meisten Bildschirme zu stark beeinträchtigen.
Was auch immer du an technischen Geräten und Hilfsmitteln mitnehmen willst, du wirst viel Strom dafür brauchen. 🙂 Selbstverständlich packst du daher für jedes deiner Geräte das passende Ladegerät ⇗ mitsamt dem dazugehörigen Ladekabel ein. Auch Reserve-Akkus für alle Geräte, die einen einfachen Tausch ermöglichen, solltest du mitnehmen. Vergiss dabei nicht auf deine Stirnlampe!
Aber Achtung, auf einem Segelboot gibt es nicht wie zu Hause an jeder Ecke eine Steckdose. Das Bordnetz läuft mit 12 V und ist nur in begrenztem Umfang verfügbar. Wer mehr segelt, hat weniger Strom aus der Dieselmotor-Lichtmaschine. Einige Charter-Segelboote verfügen zwar bereits über Solarzellen, doch auch deren Stromproduktion ist oft nicht ausreichend. Abhilfe kann dir aber immer noch ein externes Akkupack ⇗ mit großer Kapazität und USB-Anschluss liefern. Damit und mit ein paar Ersatzakkus kommst du ohne weiteres eine Woche über die Runden, ohne dass du ständig auf eine Steckdose angewiesen bist.
Bewährt: Bücher & Spiele
Und dann gibt es noch viel Unterhaltung, die völlig ohne Strom auskommt, hin und wieder ein paar Spritzer Wasser verträgt und sogar härtere Bedingungen bei rauher See klaglos wegsteckt: Bücher & Magazine, Würfel & Karten, Brettspiele & Kinderspielzeug. Auch Notizblock & Schreibzeug können viel Spaß machen, sei es beim Niederschreiben der Gedanken auf See oder beim Zeichnen der Erlebnisse im Segelurlaub.
Vergiss bei all diesen Unterhaltungs-Tipps nicht auf das Wichtigste: deine Mitsegler. 😉 Ihr erlebt an Bord eine intensive Zeit auf engem Raum, weit weg vom Alltag. Daraus ergeben sich immer wieder ein wunderbares Gespräch, ein interessenter Gedankenaustausch, viele spannende Ideen und: jede Menge Spaß!
Die Crew: aktiv sportlich segeln
Bei den Basics noch als Option genannt, rate ich dir hier dringend, für Schwerwetter geeignete Ölzeug-Jacke ⇗ und Ölzeug-Hose ⇗ sowie robuste Segelhandschuhe ⇗ einzupacken. Ich habe auch bei sommerlichen Segeltörns am Mittelmeer immer mein Ölzeug, Segelstiefel ⇗ und natürlich auch meine Segelhandschuhe dabei. Nur allzu leicht kannst du unterwegs ein Gewitter abbekommen, vielleicht auch noch mit Hagel. Dann würdest du bei viel Wind mit zu leichter Kleidung segeln und womöglich mit offen Schuhen auf Eis stehen. Keine angenehme Erfahrung, aber lehrreich. 😉
Rettungsweste & mehr
Als sportlicher Segler wirst du also bei nahezu jedem Wind und Wetter aktiv segeln. Dabei trägst du sicherlich sehr oft eine Rettungsweste. Ich empfehle dir eine eigene Automatik-Rettungsweste ⇗ mit Harness und mit Seenotleuchte (nachzurüsten) anzuschaffen. Sie ist viel bequemer als die an Bord vorhandenen Feststoffwesten, als deine private Ausrüstung ist sie auch gut gewartet und gepflegt und erhöht dadurch enorm deine Sicherheit an Bord. Du trägst sie ja auch leichter und dadurch häufiger. Zusätzlich solltest du eine flexible Lifeline ⇗ für deine Verbindung zum Boot, einen Gurtenschneider ⇗ an deiner Rettungsweste und eine Reservepatrone ⇗ mitnehmen.
Immer beim Segeln habe ich ein Seglermesser ⇗ mit Schäkelöffner griffbereit eingesteckt. Es kann vorkommen, dass eine Leine gekappt werden muss, weil sie heillos verheddert eine gefährliche Situation heruafbeschwören kann. Und mit dem Schäkelöffner lassen sich Schäkel nicht nur öffnen sondern vor allem fest und zuverlässig verschließen beziehungsweise nachziehen. Sobald es dämmrig wird trage ich zusätzlich meine wasserdichte Stirnlampe ⇗ in Bereitschaft um meinen Kragen. Ich favorisiere Modelle mit Rotlicht, weil sie im Dunklen die Nachtanpassung des Auges nicht stören.
Eine Besonderheit im Mittelmeer sind die am Grund verankerten Muringleinen. Beim Anlegen muss sie ein Crewmitglied fassen und unter Zug auf der entsprechenden Klampe an Bord belegen. Diese Muringleinen liegen jedoch die meiste Zeit am Grund des Hafenbeckens herum und sind daher schlamming, derb und häufig mit Muscheln bewachsen. Pack dir dafür Muringhandschuhe ⇗ (Arbeitshandschuhe) ein. Sie sind zwar immer wieder nur für wenige Minuten im Einsatz und doch ein unschätzbarer Schutz für deine Hände. Und du versaust dir dabei auch nicht deine Segelhandschuhe.
Wenn es kalt wird
Kalt wird’s recht bald, wenn du nicht im Sommer oder in kühlen Segelrevieren unterwegs bist. Doch auch bei Nachtfahrten kann es schnell empfindlich kalt werden, auch an vermeintlich warmen sommerlichen Tagen. Ebenso darfst du bei starkem Wind auf dem offenen Meer nicht unterschätzen, dass du dick eingepackt in Pullover und Ölzeug unterwegs sein wirst, auch wenn du vor dem Auslaufen im Hafen noch mit kurzer Hose und T-Shirt in der Sonne geschwitzt hast.
Also folge weiter dem Zwiebelschalenprinzip und fügen einfach ein paar Schichten mehr hinzu. Ganz drunter Thermounterwäsche ⇗ und zusätzliche Socken ⇗, darüber eventuell eine Zwischenschicht mit Langarmshirt und langer Hose, darüber Pullover und/oder Fleecejacke ⇗ ohne Kapuze und ganz außen das Ölzeug.
Dazu kommen noch eine warme Mütze ⇗ unter der Kapuze und warme Segelhandschuhe ⇗ mit geschlossenen Fingern. Bist du länger bei solchen Bedingungen unterwegs, solltest du dir atmungsaktive Segelstiefel ⇗ (nicht nur Gummistiefel) zulegen, weil du sie oft und lange tragen wirst. Insgesamt nimmst du einfach mehr warme Kleidungsstücke mit, die du sinnvoll übereinander tragen kannst.
Ausrüstung für den Skipper
Hier erzähle ich dir schließlich von dem nützlichen Equipment in meiner Ausrüstung beim Segeln. Und denke auch du immer daran: Als Skipper musst du an alles denken, auch für deine Crew. 😉
Sicherheit an Bord
An Bord der Charter-Segelboote ist zumindest die vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung vorhanden. Zusätzlich solltest du als Skipper selbst ein paar wichtige Ausrüstungsgegenstände mitnehmen. Dazu zählt sicherlich eine gut sortierte Erste Hilfe Tasche ⇗ mit einer Bordapotheke. Besuche zusätzlich regelmäßig Erste Hilfe Kurse und frag den Arzt deines Vertrauens. Auch ein World Sailing Sicherheitstraining ⇗ kann ich dir wärmstens empfehlen.
Ein paar Dinge platziere ich je nach Funktion an verschiedenen Positionen in und auf dem Segelboot: Unter Deck hänge ich griffbereit direkt am Niedergang eine Löschdecke ⇗, nur nicht zu nahe am Herd. Sie ist ideal zum Löschen von Fettbrand in der Pfanne. Am Heck des Schiffes ist mein Wurfsack ⇗ für die flexible Bergung einer über Bord gegangenen Person stets einsatzbereit. Neben dem Funkgerät hänge ich Ausdrucke der Notrufe mit dem Namen und Rufzeichen des Schiffes und mit der internationalen Buchstabiertafel. Auf der Rückseite stehen Notruf-Telefonnummern für das aktuell befahrene Revier.
Die Navigation
Als Ergänzung der Navigationsmittel an Bord bringe ich eigene Revierführer und als elektronische Navigation die App Navionics ⇗ mit aktuellem Kartenmaterial mit. Ein Fernglas ⇗ mit Peilkompass ist freilich auch dabei, in Gezeitenrevieren ebenso die entsprechenden Gezeitentabellen. Weiters nehme ich mein Navigationsbesteck und einen Notizblock mit Bleistift, Spitzer und Radiergummi mit. Ob ich eigene Papierseekarten anschaffe und mitnehme, kläre ich im Vorfeld mit dem Charter-Unternehmen. Im Normalfall ist aktuelles Kartenmaterial an Bord.
Gut organisiert
Wichtig sind in erster Linie sämtliche Dokumente, Lizenzen, Unterlagen die für das Chartern und Führen eines Segelbootes notwendig sind. Das erstreckt sich vom Bootsführerschein über den Chartervertrag hin zu Versicherungen. Ein paar Ausdrucke der Crewliste mit Kontaktdaten und Reisepass- oder Personalausweisnummern solltest du auch mitnehmen, falls Behörden danach verlangen. Denke auch daran, mit jedem deiner Mitsegler einen Crewvertrag abzuschließen.
Das Logbuch ist auch immer dabei, ebenso eine kleine Tasche für die Bordkassa. (das Abrechnen wird delegiert) Ich nehme auch gerne Segelbücher als Nachschlagewerke mit an Bord, zum Beispiel das Yacht Bordbuch ⇗ oder die Wetterkunde für Wassersportler ⇗. Ein kleines Fremdsprachen-Lexikon zum Nachschlagen der wichtigsten Begriffe und Phrasen des Gastlandes ist auch sehr hilfreich.
Wichtig sind auch Kontaktdaten, digital und ausgedruckt. Das sind Telefonnummern und zum Teil E-Mail-Adressen von: Mitsegler, Angehörige, Charterpartner, Marinas, Versicherungen und natürlich Notrufnummern. Sehr praktisch sind auch vorbereitete Checklisten für Bootsübernahme, Bordeinweisung, Proviant und Einkauf etc.
Für das Segelboot
Für einen reibungslosen Segeltörn nehme ich auch einige weitere kleine Ausrüstungsgegenstände mit. Darunter ein Multitool ⇗ für kleine Sofortreparaturen oder Klebeband ⇗ und Vielzweck-Spray ⇗ um schnelle etwas zu fixieren oder beweglich machen. Sehr praktisch finde ich auch die Möglichkeit, die auf den Fallenstoppern die durchlaufenden Schoten und Fallen zu beschriften. Mit einem Permanentmarker ⇗ auf dem Klebeband, niemals direkt am Boot schreiben.
Eine eigene Winschkurbel ⇗ hat sich ebenso bewährt wie ein paar kurze Bändsel ⇗ (1 m & 2 m, Enden verschmolzen), etwas Wolle für selbst gebastelte Windfäden an den Wanten oder ein Spannungswandler ⇗ von 12 V auf 230 V. Ich selbst sitze abends gerne an Deck im Dunkeln und betrachte das Meer und die Sterne. Jedoch beim Abendessen oder einfach in geselliger Runde ist wahrscheinlich eine akkubetriebene Laterne ⇗ gefragt. Ganz interessant können auch einfache Handfunkgeräte ⇗ sein: für Kontakt mit der Crew bei Anker- oder Landleinen-Manöver, für einen Beiboot-Transfer zum Landgang etc.
Die Ausstattung der Kombüse ergänze mit einem scharfen Küchenmesser ⇗, einem Stabfeuerzeug ⇗ für den Gasherd und mit einigen Geschirrtüchern zum Abtrocknen. In wiederverwendbaren Plastikdosen ⇗ lagern Lebensmittel im Kühlschrank geruchsneutral, sie lassen sich gut stapeln und sie helfen den Müll an Bord zu reduzieren. Müllbeutel, biologisch abbaubar, nehme ich in zwei verschieden Größen mit an Bord: klein ⇗ für Toilettenpapier (kein Papier ins Klo) und für den Mülleimer in der Kombüse sowie groß ⇗ für die Backskiste zum Sammeln der kleinen Beutel und für die Mülltrennung.
Die Wäscheklammern aus Holz ⇗ möchte ich hier nochmals ausdrücklich erwähnen. Es sind zwar meist Plastik-Wäscheklammern am Boot, doch beim Aufhängen und Abnehmen der Wäsche gehen immer wieder mal welche über Bord. Da finde ich es viel besser, wenn jene aus Holz verloren gehen und wir den Plastikmüll im Meer nicht vermehren. 😉
Ihr seid ein Team
Ihr segelt im Team, unternehmt etwas zusammen und zelebriert die gemeinsam Mahlzeiten mit allen an Bord. Plane aber auch Pausen und Landgänge ein, die jeder für sich alleine genießen kann. Achte auch darauf, dass du den Segeltörn passend zur Crew abstimmst: wo ihr hin segelt, wie lange die Etappen sind, welche körperlichen und mentalen Anforderungen ihr zu bewältigen habt etc. Halte die Crew bei Laune, das bringt gute Stimmung und motiviert deine Mitsegler, damit habt ihr die besten Zutaten für einen großartigen Segeltörn! 🙂
Download: Packlisten Segeln
In diesen Checklisten hier sind meine Empfehlungen zusammengefasst. Drucke sie dir einfach aus und hake beim Einpacken Punkt für Punkt ab. Aber nicht jeder benötigt alle Dinge auf der Packliste, streiche einfach durch, was du nicht brauchst. Oder ergänze die Liste in den freien Felder um deine Favoriten. Denke aber immer daran: Auf Booten herrscht notorischer Platzmangel.
Ich wünsche dir viel Spaß und Vorfreude auf den Törn bereits beim Einpacken!
Checklisten: herunterladen & drucken & abhaken
Unsere Ausrüstungs-Tipps
Wie schon ganz oben erwähnt hier nochmals ein kurzer Hinweis: Die Links zu Amazon ⇗ zeigen jeweils eine kurze Vorschau auf die von mir empfohlenen Ausrüstungs-Gegenstände. Das ermöglicht dir einen detaillierteren Blick in die Produktbeschreibung und füttert bei Kauf einen (sehr) kleinen Provisionsbeitrag in unsere Kaffeekasse. Danke für dein Verständnis. 🙂